Die schottischen Wähler haben gegen die Unabhängigkeit gestimmt. Ministerpräsident Alex Salmond räumte die Niederlage am frühen Freitagmorgen ein. Nach Auszählung von 29 der 32 Wahlbezirke lagen die Befürworter eines Verbleibs im Vereinigten Königreich bei 55 Prozent.
“Jedes Mitglied der Yes-Kampagne ist tief enttäuscht. Aber Schottland hat sich für immer verändert”, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon.
Der Regierung in London um Premierminister David Cameron ist es damit gelungen, die Abspaltungstendenzen des ölreichen Teils Großbritanniens erfolgreich abzuwehren.
Die Meinungsumfragen vor der Abstimmung hatten wochenlang ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen beider Lager vorhergesagt. Die Schottische Nationalpartei von Ministerpräsident Alex Salmond,
die vehement für die Unabhängigkeit eingetreten war, konnte in ihren Hochburgen nach ersten Analysen nicht genügend Wähler mobilisieren.
Insgesamt hatten sich deutlich mehr als
85 Prozent der knapp 4,3 Millionen Wahlberechtigten an der Abstimmung beteiligt.
Am Donnerstag warteten die Menschen in Stoßzeiten in langen Schlangen vor den Wahllokalen in den
32 Wahlbezirken Schottlands. Das Thema hatte die Bevölkerung in dem Fünf-Millionen-Einwohner-Land im Norden Englands monatelang
elektrisiert.
Großbritannien wird sich nach dem Referendum in Schottland dennoch verändern. Premierminister Cameron hatte dem ohnehin bereits
teilautonomen Schottland weitere Befugnisse zugesagt. Gleichzeitig wurden Rufe vor allem aus englischen Regionen laut, auch mehr
föderale Macht zugesprochen zu bekommen.
su mit dpa, Reuters