Herbert Nehrlich - Am Pranger

2014-06-12 4

Am Gartentor haengt eine Zwiebel
und auf dem Dach, gleich bei dem Giebel
ein Spatz mit grauen Federn sitzt
es regnet grade, und es blitzt.
Die Tuer geht auf und aus dem Hause
tritt eine seltene Banause,
ein Dieb der nicht den eignen Becher
doch den von andren nimmt, Verbrecher,
so sagt man hier im Volkesmund
und bald geht auch die Story rund,
ein jeder soll es bald erfahren
das Publikum es kommt in Scharen.
Dort hinten, bei dem alten Anger
da steht er ja, des Staedtchen's Pranger.
Wir binden ihn, mit schweren Ketten
auch nicht sein Teufel kann ihn retten.
Nun lass ihn nur, er hat genommen
von Armen, Reichen und von Frommen.
Es gebe ihm kein Mensch ein Brot
und irgendwann kommt seine Not.

Herbert Nehrlich

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