Macht der Nacht (1989 - 1994)
Berlin 1989: Die Mauer ist geöffnet! "Wir sind wieder wer" - Deutschland feiert sich selbst. Deutschrocker wie Westernhagen, Grönemeyer oder BAP erleben ungeahnte Triumphe mit Stadionrock und liefern den Soundtrack zur deutsch-deutschen Umarmung.
Doch Glamour und Euphorie können die wahren Probleme der neuen Republik nicht verdecken. "Ossis" und "Wessis" stehen sich fremd gegenüber. Werte kollidieren. Gerade die Träume der Jugendlichen aus dem Osten platzen wie Seifenblasen. Während Die Prinzen den gesamtdeutschen Pop-Olymp erklimmen, kämpfen ihre Altersgenossen mit Arbeitslosigkeit und mangelnden Perspektiven. Die Wut entlädt sich in einem gewaltigen Rechtsruck, Asylantenheime brennen, die Nation ist entsetzt, Skinheads werden wieder zum Thema - es brodelt...
Deutschland tanzt auf dem Vulkan! Spaß als Statement politischer Verweigerung, Party und Tanzen als Botschaft. Techno wird zur letzten großen Jugendkultur des Jahrtausends. Mit dem Charme des Subversiven bahnt sich eine ganz neue Musik den Weg aus dem brodelnden Ostberliner Untergrund in die Fabrikhallen und Arenen der Republik.
Mega-Raves jedes Wochenende, ekstatische Partys rund um die Uhr. Mayday und Love Parade werden zu Symbolen des Techno-Volksfestes. Techno als Übertrend, dem der Schulterschluß mit der Werbeindustrie zu gelingen scheint - immer höher, schneller, weiter, breiter... Die Kehrseite der Medaille: Drogen, Dropouts und Kinderhits im Technostyle. Die Revolution - gefressen von den eigenen Kindern?
