ZU HAUSE - WAS IST DAS EIGENTLICH ?

2014-05-22 4

Der Film portraetiert eine 70jaehrige Frau, deren Leben gepraegt wurde von den Auswirkungen des 2.Weltkrieges.

Es ist ein Film ueber Flucht, Trennung und wiederholten Neubeginn, der zeigt, dass "Flucht" kein Einzelschicksal ist.

Er erzaehlt vom Verlust der Heimat und den Versuchen, anderswo neu Fuss zu fassen. Er beschaeftigt sich mit den Begleiterscheinungen des Krieges, von denen besonders die Frauen betroffen sind. bei der Frau des Films fuehrte das Getrenntsein vom Ehemann durch Krieg und Kriegsbeschaedigung zur Entfremdung und dann schliesslich zur Trennung.

Ein Film, in dem eine mutige Frau ueber Krieg, Flucht und Nachkriegszeit berichtet - ueber einen Zeitabschnitt, an den viele auch heute noch nicht erinnert werden wollen, weil ihre Verletzungen noch immer nicht verheilt sind und sie noch keine Form gefunden haben, ihren schmerzlichen Erfahrungen Ausdruck zu verleihen.

Wir erleben eine selbstaendige Frau, die schon frueh "ihren Mann stehen musste", die Erfuellung im Beruf fand und ihre familiaeren Probleme meistern konnte. Ein Film ueber das zerfallene, zerrissene, zerteilte Deutschland.


Schon die wechselnden Wohnsitze der Frau spiegeln den Verlauf deutscher Geschichte: Kindheit in Koenigsberg; Studium in Hannover, waehrend der Nazizeit; als junge Lehrerin zurueck nach Ostpreussen, an die Memel; dann 1944 Flucht nach Schlesien und spaeter - 1945 - weiter nach Naumburg, das heute in der DDR liegt. Hier geht die Spaltung Deutschlands tief bis in die Familie hinein. 1954 verlaesst die Frau mit ihren fuenf Kindern die DDR und ihren Ehemann, um in der BRD - in Hannover, ihrem heutigen Wohnsitz - nochmals neu anzufangen.

Es ist ein Film, in dem Zeit erfahrbar, Geschichte mit-erlebbar wird. Er stellt Beziehungen her zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zeigt das unterschiedliche Leben darin, ebenso die Verschiedenartigkeit im gegenwaertigen Leben der BRD, DDR, Polen und die Unwissenheit ueber den russischen Teil Ostpreussens. Im Film treten Mutter und Tochter - die Filmemacherin - eine Reise zu den Orten der Vergangenheit an. Fuer die Mutter ist es eine Expedition zurueck in die durchlebte Zeit, fuer die Tochter eine Suche nach ihren persoenlichen Wurzeln: Die Reise beginnt im Kopf, da das noerdliche Ostpreussen heute Sperrgebiet der UdSSR ist. Archivmaterial fuehrt den Betrachter in die versunkene Zeit "von damals" und in die Nazizeit. In Polen und der DDR finden Mutter und Tochter Orte, die sie wiedererkennen und Menschen, die sich an sie erinnern. Die moderne Grossstadt Hannover bildet einen harten Kontrast zu den Orten, in denen die Frau frueher gelebt hat. Hier ist ihr jetziges Zuhause, wo sie ihren Lebensabend verbringt.

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