Der Fall Kampusch Spitze eines Eisbergs
Guido Grandt und Udo Schulze im Gespräch mit Michael Vogt über den „Entführungsfall“ Natascha Kampusch und dessen wahre Hintergründe.
Vor sechs Jahren entkam Natascha Kampusch ihrem Peiniger Wolfgang Priklopil. Der hatte sie im Alter von zehn Jahren entführt und acht Jahre lang in seinem Haus bei Wien in einem Keller gefangen gehalten.
Nach Kampuschs Flucht tötete sich der Täter 2006 selbst. Bei den anschließenden Ermittlungen der österreichischen Polizei soll es zu Fehleinschätzungen und Pannen gekommen sein. Der Fall wurde in Österreich vielfach untersucht und diskutiert, doch die Verschwörungstheorien ebbten nicht ab. Jetzt wird der Fall neu aufgerollt – von Spezialisten des FBI und BKA. Der Nachrichtentechniker Wolfgang Priklopil hatte Natascha Kampusch 1998 entführt und in seinem Haus in Straßhof bei Wien gefangen gehalten. Sie lebte vollkommen isoliert in einem dreimal vier Meter großen Versteck, das von einer schalldichten Tresortür verschlossen wurde.
In den Folgejahren kursierten immer wieder Verschwörungstheorien, daß Priklopil Helfer oder Mitwisser hatte. In ihren Memoiren “3096 Tage” hatte Kampusch beschrieben, wie sie der Entführer hungern ließ, sie mißhandelte und sie als Sklavin mißbrauchte. 25 Politiker von fünf verschiedenen Parteien hatten zuvor geprüft, ob es rechtens war, daß im November 2011 ein Amtsmißbrauchsverfahren gegen fünf Staatsanwälte eingestellt wurde. Ihnen war zur Last gelegt worden, in der Causa Kampusch nicht korrekt ermittelt zu haben. Ungeklärt sind mehrere Punkte in dem Kriminalfall. Immer wieder wurde vermutet, Priklopil habe einen oder mehrere Komplizen gehabt.
Eine junge Zeugin, die die Entführung beobachtet hatte, sprach von zwei Tätern. In einem Telefongespräch soll der Entführer selbst einmal über “die anderen” gesprochen haben. Außerdem soll die Polizei es versäumt haben, dem Hinweis eines Polizeihundeführers auf Priklopil rechtzeitig nachzugehen. Guido Grandt und Udo Schulze haben die Hintergründe recherchiert und legt eine völlig neue Version des Falls vor.
Guido Grandt und Udo Schulze legen mit ihrer Publikation „Staatsaffäre Natascha Kam-pusch. Politskandal. Vertuschung. Opfer.“ puren Sprengstoffs vor, der Licht in einen Fall voller Lügen, Unwahrheiten und Vertuschungen bringt und höchste staatliche Stellen in Österreich und darüber hinaus involviert.
Alpenparlament TV » - , 19 Juli, 2013
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