Kometen-Einschlag löste Klimawandel aus
Vor 11.500 Jahren erlebt die Erde einen dramatischen Klimawandel, der weitreichende Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt hat. Wissenschaftler sind jetzt sicher: Der damalige plötzliche Übergang zu einem kühleren und trockeneren Klima wird mutmaßlich durch den Einschlag eines Asteroiden oder Kometen ausgelöst.
Der plötzliche Kälteeinbruch vor etwa 11.500 Jahren hing möglicherweise mit dem Einschlag eines Himmelskörpers zusammen. Das schließen US-Geowissenschaftler aus Analysen von Gesteinsproben aus Nordamerika und Europa. Demnach könnte der Aufprall von einem oder mehreren Asteroiden oder Kometen in Nordamerika die Jüngere Dryaszeit eingeleitet haben. Das folgende Massensterben großer Säugetiere habe die Lebensweise der Menschen verändert und möglicherweise sogar die Entwicklung der Landwirtschaft begünstigt, schreiben die Forscher in den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften ("PNAS").
In der Jüngeren Dryaszeit starben viele Großsäuger aus. In der Jüngeren Dryaszeit starben viele Großsäuger aus.
Der abrupte Wandel des Erdklimas vor rund 11.500 Jahren ist seit langem bekannt, über seine Ursachen wurde in der Forschung gestritten. Als Folge des plötzlichen Temperaturabfalls und der Trockenheit starben weltweit viele große Landtiere aus, in Nordamerika unter anderem das Riesenfaultier, das Mastodon, das Kamel und der Säbelzahntiger.
Dadurch wiederum wurden bis dahin von der Jagd lebende Völker in Nordamerika dazu gebracht, zum Sammeln und Anbau von Nahrung überzugehen. Die Großwildjäger der sogenannten Clovis-Kultur hätten ihre schweren Speere beiseite stellen und sich fortan von Wurzeln, Beeren und kleinerem Wild ernähren müssen, heißt es in dem Bericht. Zudem hätten die Umweltveränderungen möglicherweise auch dazu geführt, dass die Menschen damals in Vorderasien sesshaft wurden und Ackerbau betrieben.
Einschlag in der Provinz Québec
Den jetzigen Befund, dass die Klimakatastrophe durch einen Himmelskörper ausgelöst wurde, stützen die Forscher mit geschmolzenen Gesteinskügelchen, wie sie beim Aufprall von Kometen oder Meteoriten entstehen. Diese Kügelchen wurden in Gesteinsschichten in den US-Bundesstaaten New Jersey und Pennsylvania gefunden, die dem Beginn der erdgeschichtlichen Jüngeren Dryas-Zeit entstammen. Sie enthielten Mineralien, die sich erst bei Temperaturen ab 2000 Grad Celsius formen. Auch aus Alter und Textur leiten die Forscher ab, dass sie bei einem Einschlag vor etwa 11.500 Jahren entstanden sind. Das Gestein passe zu Felsgestein aus dem Süden der Provinz Québec, wo damals ein Himmelskörper eingeschlagen sein könnte.