Vor der ersten Landung von Menschen auf dem Mond im Juli 1969 sagte der US-Chemie-Nobelpreisträger Harold Urey voraus: "Gebt mir einen Stein vom Mond – und ich sage euch, wie das Sonnensystem entstanden ist."
Er spielte damit auf den griechischen Gelehrten Archimedes (287–212 v. Chr.) an, der behauptet haben soll: "Gebt mir einen festen Punkt, auf dem ich stehen kann, und ich werde die Welt aus den Angeln heben."
Urey hatte sich mit seinem Statement offenbar übernommen. Denn nachdem amerikanische "Apollo"-Astronauten von 1969 bis 1972 nicht nur einen Stein sondern mehr als sieben Zentner Mondmaterie auf die Erde gebracht hatten, zeigte sich, dass Urey damit keinesfalls alle offenen Fragen zum Mond beantworten konnte – geschweige denn die des ganzen Sonnensystems.
Nach der "Eroberung" des Mondes durch Astronauten und der sich daran anschließenden längeren Pause in der Mondforschung ist unser Nachtgestirn jetzt wieder ein begehrtes Forschungsobjekt. China, Europa, die USA, Indien, Japan und Russland haben in jüngster Zeit Sonden zum Mond geschickt.